Glühwein

Glühwein Rezept – das richtige Getränk für die kalte Jahreszeit

Winter und Glühwein gehören einfach zueinander

Wenn die kalten Tage beginnen und der Winter vor der Tür steht oder bereits begonnen hat, ist es für manch einen von uns sehr angenehm, sich mit einem Glas Glühwein aufzuwärmen, wenn man so richtig durchgefroren ist. Vor allem auf den Weihnachtsmärkten ist dieses leckere alkoholische Heißgetränk – mit oder ohne Schuss – sehr willkommen. Im Gegensatz zum reinen Glühwein, der nur aus Wein und Gewürzen zubereitet wird, handelt es sich bei dem weinhaltigen, aromatisierten Heißgetränk mit Zugabe von Rum, Weinbrand oder Likören wie z. B. Amaretto um den so genannten „Punsch“.

Glühwein

Schon im Mittelalter wurden Würzweine, die unserem heutigen Glühwein im Geschmack sehr ähnlich waren, gern getrunken – allerdings im kalten Zustand. Dazu zählte in der römischen Antike z. B. der „Conditum Paradoxum“, für den Honig mit etwas Wein eingekocht, dann mit Pfeffer, Lorbeerblättern, Safran und Datteln samt Kernen gewürzt und anschließend mit Wein aufgefüllt wurde. Es kamen aber auch Ingwer, Kardamom und Rosenwasser, Majoran oder Muskatnuss vor.

Auch der „Hypocras“ (wahrscheinlich abgeleitet vom Namen des griechischen Arztes Hippokrates) war damals ein mit Honig oder Zucker gesüßter Gewürzwein, von dem angenommen wurde, dass er medizinische Eigenschaften besaß. Wegen der kostspieligen Gewürze, die darin enthalten waren (Zimt, Nelken, Muskat, Ingwer, Koriander und Kardamom), konnten sich aber nur die Königshäuser und reiche Adelige solch ein Getränk leisten. – Der Hypocras (u. a. auch Hypokras geschrieben), dessen Handel im Jahre 1523 vom Großen Rat von Basel zugelassen wurde, ist in Basel immer noch beliebt und wird dort gerne zum Jahreswechsel getrunken.

Glühwein aus dem Tetra-Pack? – Nein, dass muss nicht sein!

Natürlich können Sie heutzutage den Glühwein schon fix und fertig gemixt in der Flasche oder im Tetra-Pack beim nächsten Supermarkt um die Ecke kaufen. Dieser wird jedoch in der Regel aus Massenprodukten niederer Qualität hergestellt, mit künstlichen Aromastoffen versehen und meistens stark gesüßt, um den minderwertigeren Geschmack etwas zu kaschieren. Der viele Zucker kann am nächsten Tag aber leicht zu Kopfschmerzen führen, wenn man am Vorabend ein wenig zu tief ins Glas (bzw. in den Becher) geschaut hat.

Einen besonderen Reiz macht es daher aus, den Glühwein einmal selber zuzubereiten und zu Hause in Ruhe zu genießen, weil man hier die Weinsorte und den Zuckeranteil selbst bestimmen kann. Es empfiehlt sich ein schwerer Südwein (z. B. italienischer Bardolino, spanischer Rioja oder Merlot), trockener Dornfelder, Rhônewein oder was Sie sonst gerade in mittlerer Preisklasse in Ihrem Keller haben. Sie können auch weißen Wein verwenden (z. B. einen Mosel-Riesling oder Müller-Thurgau), doch das ist in Deutschland – im Gegensatz zu Norditalien oder teilweise auch Österreich – weniger gebräuchlich. Regional bedingt, eignet sich sogar Apfelwein zur Herstellung von Glühwein, was in Hessen und Unterfranken durchaus geübte Praxis ist.

Zum Süßen kann man – je nach Belieben – Zucker, Kandis oder Honig nehmen. Dabei empfiehlt sich der braune Zucker übrigens mehr als der weiße, weil er nicht ganz so intensiv süß schmeckt. Daher sollten Sie im Falle eines Falles mit dem weißen Zucker etwas sparsamer umgehen und lieber auf mehr Gewürze wie Zimtstangen oder Nelken zurückgreifen. Wenn Ihnen das alles noch nicht süß genug ist, können Sie getrost einmal die Herstellung von Glühwein aus roten Fruchtweinen (Kirsch-, Erdbeer- oder Johannisbeerwein) ausprobieren – eine ebenfalls köstliche, interessante Variante für den Winter.

Das Glühwein Rezept ist denkbar einfach:

Der Inhalt einer Flasche trockenen Rot- oder Weißweins wird zusammen mit

¼ Ltr. Wasser
3 Gewürznelken
2 Zimtstangen
2 Stck. Sternanis
Saft einer Zitrone
Saft einer halben Orange und
3 EL Zucker (je nach Geschmack etwas mehr oder weniger)

auf maximal 80 Grad Celsius erhitzt. Heißer darf diese Mischung nicht werden, denn sonst verfliegt der Alkohol, die Gewürze verändern nachteilig ihr Aroma, und aus dem Zucker lösen sich unter Umständen Schadstoffe heraus. Für den im Einzelhandel erhältlichen fix und fertig gemixten Glühwein wurde ein Mindestalkoholgehalt von 7 % festgelegt.

Weihnachtspunsch

Für den Punsch verwendet man zusätzlich zu einer Literflasche Rotwein beispielsweise noch:

50 ml dunklen Rum
20 ml Amaretto
7 Gewürznelken
2 Zimtstangen und
2 in Scheiben geschnittene Orangen   o d e r :

20 ml dunklen Rum
20 Gewürznelken
2 Zimtstangen
½ in Scheiben geschnittene Zitrone
½ in Scheiben geschnittene Orange
75 g braunen Zucker.

Die Gewürze werden vor dem Servieren wieder entfernt.

Nun füllt man den Glühwein in ein hitzebeständiges Gefäß (Glas oder Becher) mit Henkel, steckt evtl. noch eine Zitronen- oder Orangenscheibe auf den Glas- oder Becherrand und lässt sich das leckere Getränk schmecken.