Wodka vs. Gin
Wodka und Gin unterscheiden sich sowohl im Geschmack als auch in ihrer Herstellung. Finden Sie die Unterschiede heraus? Wir liefern Ihnen dazu die nötigen Informationen:
1. Wodka bzw. Vodka:
a) Das Wort „Vodka“ kommt ursprünglich aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie „Wässerchen“ (abgeleitet von: voda / Wasser).
b) Es handelt sich um eine meist farblose Spirituose mit einem Alkoholgehalt von mindestens 37,5 % Vol.
c) Im Geschmack ist Wodka/Vodka recht neutral; es fehlen ihm Fuselöle, Aromen und andere fermentierten Stoffe, denn diese wurden ihm durch verschiedene Filtervorgänge oder Reinigungsprozesse nachträglich entzogen. Dadurch ergibt sich beim Ausatmen auch keine besondere „Fahne“, wenn man ihn getrunken hat. Beim Pusten ins Röhrchen lässt sich der Alkohol aber trotzdem erkennen.
Der aus Roggen hergestellte Wodka ist mild und lieblich, weich und süßlich, wohingegen der Geschmack des aus Kartoffeln gewonnenen Wodkas durchweg schwerer und noch süßer ist. Je besser der Wodka gefiltert wurde, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, am nächsten Morgen einen „Kater“ zu bekommen.
d) Wodka eignet sich sowohl zum puren Genuss mit und ohne Eis als auch als alkoholische Grundlage für Fruchtsäfte bzw. Limonaden oder Tomatensaft in Cocktails (z. B. Bloody Mary, Martini, Harvey Wallbanger, Long Island Ice Tea, Sex on the Beach, Swimming Pool, Zombie usw.).
e) Die erste wodkaartige Spirituose, die wegen der schlechteren Destillation nur halb soviel Alkohol enthielt wie heute, wurde im 14. Jahrhundert aus Getreide gebrannt. Bis heute ist es unklar, ob dies in Polen oder in Russland geschah, denn beide Länder beanspruchen die Pionierarbeit für sich. Der erste amtliche Eintrag aus dem Jahre 1405 stammt jedoch aus Polen.
f) Wodka wird vor allem aus Roggen oder anderen Getreidesorten (Weizen und Gerste) hergestellt, kann aber auch aus der minderwertigeren Melasse (dem Nebenprodukt aus der Zuckerfabrikation) oder Kartoffeln, wie es seit dem 19. Jahrhundert vor allem in Polen und der Ukraine vielfach geschieht, destilliert werden. Sogar Weintrauben finden hierfür Verwendung (z. B. in Italien, Frankreich, USA oder Australien), was Polen und einige nordeuropäische Länder gerne unterbinden würden; vom Europaparlament wurde das jedoch nicht untersagt. Mais kommt nur sehr selten zum Einsatz, und auch Reis gehört nicht zu den traditionellen Rohstoffen, hat aber in letzter Zeit in Asien mehr und mehr Verbreitung gefunden.
Wo Getreide knapp ist, wird man sich eher für die Nutzung als Nahrungsmittel entscheiden. In Russland wächst allerdings genug Roggen, um daraus auch Alkohol produzieren zu können.
g) Herstellungsländer sind neben Polen und Russland die Ukraine, Schweden und Finnland. Es gibt aber auch schon guten deutschen Wodka, z. B. Puschkin von Berentzen.
h) Verlauf der Herstellung, in groben Zügen kurz erklärt:
Man mischt den jeweiligen, zerkleinerten bzw. geschroteten Rohstoff mit Wasser und versetzt ihn nach dem Erhitzen mit Gärhefe. Nach dem erfolgreichen Gärprozess beginnt das eigentliche Brennen in mehreren Stufen. Anschließend wird das Destillat gefiltert bzw. gereinigt, nach kurzer Lagerung (in Edelstahl-, Steingut- oder Glas-Tanks) mit Wasser auf Trinkstärke herabgesetzt und kann dann sofort auf Flaschen abgefüllt werden.
i) Die bekanntesten Wodka-Sorten sind: Smirnoff, Danzka, Russian Standard, Absolut, Finlandia, Belvedere, Kauffman, Svedka, Blackwoods, Tanqueray u. a. m., um nur einige zu nennen.
j) Es gibt heutzutage nicht nur den reinen, klaren, d. h. puren Wodka, der ja im Prinzip nur aus Wasser und Alkohol besteht, sondern auch mit Früchten, Gewürzen, Extrakten oder Essenzen aromatisierte Wodkas.
– Gin folgt im 2. Teil –