Lumumba – das klingt schon so verführerisch und geheimnisvoll und weckt Sehnsüchte nach der sonnenbeschienenen Weite Afrikas. In der Tat ist es so, dass der Name für dieses leckere Getränk aus dem Kongo stammt: Es wurde benannt im Gedenken an den Politiker Patrice Émery Lumumba, der mit bürgerlichem Namen Tasumbu Tawosa hieß. Erst später gab man ihm den Namen ‚Lumumba’, was so viel wie ‚aufrührerische Massen’ bedeutet. 3 Monate nach seinem Amtsantritt als Ministerpräsident des unabhängigen Kongo am 17.01.1961 ist er im Alter von 35 Jahren ermordet worden. Sein Tod steht für die Freiheit ganz Afrikas.
Rezept:
Zubereitet wird die ‚Hot Chocolate’ aus 2 – 4 cl Bacardi Rum Gold, den man in eine Tasse oder ein Glas mit heißer Schokolade rührt. Obendrauf wird eine Sahnehaube gesetzt, die man mit geraspelter Schokolade oder mit Krokantstückchen garnieren kann. Statt Bacardi Gold kann man auch jeden anderen Jamaica-Rum nehmen (zum Beispiel eine der in unserem Pharisäer-Blogeintrag erwähnten Sorten) oder aber – je nach Belieben und persönlichem Geschmack – Amaretto verwenden.
Die heiße Version wird in Nordfriesland ‚Tote Tante’ genannt. Der Longdrink lässt sich aber auch ebenso gut kalt genießen. Doch egal, ob kalt oder heiß getrunken: Lumumba schmeckt zu jeder Jahreszeit, Tag und Nacht, drinnen wie draußen und zu jeder Gelegenheit. Einziger Nachteil: Das Getränk passt zu keinem Diät-Konzept.
Zum Schluss noch ein paar interessante, wissenswerte Informationen zum Kakao:
Aus den Samen des immergrünen Kakaobaumes, den sog. Kakaobohnen, wird das Kakaopulver gewonnen, das zur Zubereitung von Kakao (oft unter Zugabe von Milch- und Zucker-Produkten) oder zur Herstellung von Schokolade dient. Reste von Gefäßen, denen das in der Kakaobohne enthaltene, stimmungsaufhellende Theobromin (eine organisch-chemische Verbindung wie Coffein) anhaftete, wurden in Honduras/Mittelamerika gefunden. Sie stammen aus der Zeit ab 1100 v. Chr. und belegen, dass die Nutzung der Pflanze schon vor fast 3000 Jahren stattgefunden haben muss. Damals wurden die Kakaosamen wahrscheinlich aber nicht zur Zubereitung von Kakao genutzt, sondern vermutlich wurde aus dem zuckerhaltigen Fleisch der Früchte ein alkoholhaltiges Getränk vergoren.
Im 14. Jahrhundert wurde die Pflanze, die in feucht-warmen Gebieten unter Schatten spendenden Bäumen am besten gedeiht, von den Azteken als heilig betrachtet und verehrt. Die aus der Frucht gewonnenen Bohnen dienten ihnen unter anderem sogar als Zahlungsmittel. Nach der Eroberung Mexikos im Jahre 1519 entdeckten die Spanier schnell, dass ihnen mit den Schätzen der Azteken auch „Braunes Gold“ in die Hände gefallen war. Nun hielt der Kakaogenuss auch Einzug in Europa, und mit Hilfe von Sklaven verbreitete sich im 17. bis 19. Jahrhundert der Anbau des Kakaos in den europäischen Kolonien, zunächst in Ecuador und Venezuela, dann kam Brasilien dazu, gefolgt vom Kakaoanbau in der Karibik und Südamerika. Vorübergehend entwickelte sich die von Portugal beherrschte Inselgruppe São Tomé und Príncipe zum größten Kakaoproduzenten der Welt, bis nach Abschaffung der Sklaverei der Verdacht aufkam, dass dort illegal immer noch Menschen unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten mussten. Aufgrund des Boykotts der Kakaolieferungen aus São Tomé und Príncipe durch namhafte Schokoladehersteller (unter anderem Cadbury und andere englische Produktionsbetriebe) nahm das jedoch ein Ende.