Hochprozentiges
Wer kennt sie nicht die „Grüne Fee“, das Elixier der Künstler und Kreativen? Schon in der Antike wurd Wermut für medizinische Zwecke verwendet, das Kraut half bei Magenbeschwerden.
Im ausgehendem 19. Jahrhundert dem „Fin de siècle“ zwischem 1890 und 1914 der Zeit des Dekadentismus kam das Getränk Absinth als Anregunsmittel in Mode. Diese Zeit ist geprägt durch eine kreative Bewegung die den Verfall von Kultur zu ihrem Objekt machte. Viele bekannte Künstler wie Oscar Wilde, Van Gogh oder Toulouse-Lautrec bringen das Getränk in mode und machen es „en voge“.
Um dem bitteren Geschmack von Wermut eine andere Note zu verleihen, wurde sehr wahrscheinlich in einem Kloster im Val de Travers, das Tal der grünen Fee, eine Rezeptur erstellt, die Wermut mit Alkohohl kombiniert. Der Destillateur bleibt namentlich unbekannt, dokumentiert wird die Zusamenstellung erstmals von Doktor Pirre Ordinaire.
Das bitterherbe, lakritzartige Getränk wird erstmals von Henri Louis Pernod industriell produziert und findet anfang des 19. Jahrhunderts einen großen Absatzmarkt in der französischen Schweiz und in Frankreich. Nachdem bekannt wurde, dass Picasso und Van Gogh einige ihre Werk unter dem Einfluss des wermuthaltigen Getränks schufen, erhält Absinth den Einzug in ganz Europa.
Zu Beginn des 20. Jahrhundert allerdings wird der Absinth in fast allen europäischen Ländern wieder verboten. Das im Wermut enthalten Nerotoxni „Thujon“ veranlasst Rauschzustände und wirkt wie bei fast allen Arzeneipflanzen sinnesverändernd. Aufgrunddessen wird sich heutzutage strikt an die Aromeverordnung gehalten, die vorschreibt, maximal 10 mg Thujon pro Liter Alkohol bei einem Alkoholgehalt über 25% zu erlauben.
Bis heute ist und bleibt Absinth ein Getränk für besondere Anlässe und Geschmacksveständnisse. Nicht jeder mag den herben und bitteren, lakritzartigen Geschmack mit feiner Anisnote, doch allein das rituelle Trinken und Entzünden von Zucker auf einem speziellen Absinthlöffel machen das Trinken und Geniessen zu einem ausgewähltem Erlebnis.
Das Absinth-Ritual
Man gibt Absinth in ein Glas, legt darüber einen Löffel mit Zucker und übergiest diesen erneut mit Absinth. Zucker und Alkohohl werden dann mit einem Feuerzeug entzüdent und man wartet bis der Zucker Blasen schlägt und karamellisiert, dann lässt man den Löffel in das Glas fallen, rührt um und giesst das Getränk mit klarem Wasser auf, nun ist das Getränk auf traditionelle Weise fertig angerichtet.
Natürlich gibt es auch viele Cocktails die auf Absinth-Basis und mit Eis gemixt werden, der intensive und besondere Anisgeschmack ist und bleib etwas für Kenner und Liebhaber oder Geniesser die gerne mal was neues ausprobieren.