Im 18. Jahrhundert wanderten Deutsche, Schotten und Iren nach Amerika aus. Dort begannen sie dann das in Europa gelernte Handwerk weiterzuführen. Sie wollten Whisky herstellen und trinken. Doch schnell stellte sich heraus, dass der amerikanische Boden für Gerste, die Getreideart, die sie damals verwendeten, nicht geeignet war. So kamen sie auf die Idee, Roggen für die Herstellung zu benutzen, da sie dieses Getreide auch aus Europa kannten. Durch diesen Getreidewechsel entstand der Rye-Whiskey.
Der Mais macht den Bourbon
Jedoch wollten die Menschen damals einen eigenen, amerikanischen Whisky trinken und beschlossen, anstatt des Roggens Mais zu verarbeiten, denn Mais war in Massen auf dem amerikanischen Boden vorhanden.
1789 entstand dann der Maiswhisky, den der Baptistenprediger Elijah Craig als Erster brannte. Dieser war sehr beliebt und erfolgreich, bis der Präsident George Washington eine Steuer auf Destillate erhob, um die Kriegskosten einhalten zu können. Gegen diese Steuer gab es Widerstand von den Siedlern, die den Whisky verehrten. Der Widerstand endete 1794, da George Washington Soldaten zum Bekämpfen der Siedler geschickt hat. Die Verlierer zogen daraufhin weiter in den Westen, in den Staat Kentucky, wo sie in der Stadt Bourbon wieder anfingen, den Maiswhisky herzustellen. Dieser wurde dann in Fässern nach New Orleans geliefert, doch durch die lange Lagerung in den Fässern bekam der Whisky eine Rottönung. Dieser rote Whisky wurde dann „Whisky aus Bourbon“ genannt bis der Name sich verkürzte und nur noch „Bourbon“ gesagt wurde.
1823 bis 1845 entstand ein neuer Reifungsprozess. Dieser sollte nun in gekohlten Eichenfässern stattfinden. Gleichzeitig wurde durch diese Veränderung das Sour-Mash verbessert. Jedoch wurde der Name Bourbon erst im Jahre 1964 gesetzlich geschützt. Seitdem stieg die Whiskyproduktion stark an, und es entstanden mehr spezielle Whiskysorten. Heutzutage findet man jedoch keine einzige Whiskydestillerie in Bourbon mehr, denn die großen Firmen sind alle weiter in den Westen gezogen.