Bremer Klaben – was wäre in Bremen und umzu die Vorweihnachtszeit ohne ihn?
Nicht nur Nüsse machen uns den kulinarischen Vorreiter zu Weihnachten, sondern auch Aachener Printen, Nürnberger Lebkuchen, Salzwedeler Baumkuchen, Dresdner Christstollen – und natürlich der Bremer Klaben, der nach einem langwierigen Antragsverfahren ebenfalls zu einer Marke mit geschützter geografischer Herkunft wurde. Das heißt, nur der Rosinenkuchen, der auch wirklich in Bremen gebacken wurde, darf sich ‚Original Bremer Klaben’ nennen.
Der Name Klaben oder ursprünglich Kloben passt zu diesem in der Tat ‚klobigen’, kastenförmigen Gebäck, das es anfangs mit einem tiefen Längseinschnitt gab (Kloben bedeutet so viel wie ‚Spalten’). Doch in dem Moment, wo er in Scheiben geschnitten auf dem Teller liegt und vielleicht mit Butter bestrichen wird, sieht er ausgesprochen appetitlich und gar nicht mehr klobig aus, so dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft.
Für dieses beliebte Wintergebäck, das meist Anfang Dezember oder sogar schon Ende November mit einem schweren Hefeteig in langen Formen gebacken wird, gibt es viele Rezepturen. Diese blicken auf eine jahrhundertelange Tradition zurück, die bis ins Mittelalter reicht. Die erste urkundliche Aufzeichnung der ‚Bremer Klavenbecker’ ist in den Dokumenten des Bremer Rats aus dem Jahre 1593 nachzulesen. Die Beschaffung all der guten Sachen, die in den Klaben hineinkommen, war ja erst durch den Warenaustausch im Zeitalter der Hanse möglich.
Der saftigere Klaben unterscheidet sich vom meist etwas trockeneren Stollen in der Regel dadurch, dass er kein Ei, dafür aber mehr Milch enthält, mehr Rosinen und weniger Orangeat und Zitronat, weniger Mandeln (gehackt statt gestiftelt), mehr Mehl und statt Mandelöl Kardamom. Die übrigen Zutaten halten sich in etwa die Waage. Seine Form ist rechteckig, wohingegen der Stollen in seinem Äußeren einem Bauernbrot nachempfunden wird. Im Übrigen wird der Klaben im Gegensatz zum Stollen nicht mit einer Butterschicht versehen und mit Puderzucker bestäubt, sondern sozusagen naturbelassen.
Unser Bremer Klaben wiegt 1000 g. Er enthält außer Rosinen auch Sukkade und als Besonderheit ein wenig Wein und Rum. Er ist in Folie verpackt, damit er sich vor dem ersten Anschnitt lange frisch hält. Sie müssen ihn nicht so schnell aufessen wie z. B. Kuchen oder Kekse, denn er bleibt mindestens 6 Wochen lang bis zu drei Monaten ein Hochgenuss. Experten behaupten sogar, dass man ihn noch bis zum nächsten Osterfest verzehren kann – das allerdings nur, wenn man ihn fachmännisch lagert. Am besten wickelt man ihn in ein sauberes, trockenes Leinentuch ein und bewahrt ihn im Kühlschrank auf. Wichtig ist, dass er keinen länger anhaltenden Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, denn dann würde er schnell anfangen zu schimmeln.
Seit 25 Jahren verkauft die Bäcker-Innung jedes Jahr am Tag nach dem Buß- und Bettag – also im Jahre 2010 am Donnerstag, dem 18. November – traditionell auf dem Bremer Marktplatz den ersten Klaben für einen guten Zweck. Dieses Mal waren es stolze 100 Meter, die zum Preise von einem Euro pro Scheibe laut Auskunft einer Sprecherin der Innung in nur zwei Stunden weggegangen seien. Im vergangenen Jahr sind auf diese Weise rund 2000 Euro zusammengekommen.
Nicht nur bei Binnen.- und Buten-Bremern findet der echte Bremer Klaben großen Anklang, sondern auch bei Touristen, die sich gerne ein solches Exemplar als Mitbringsel mit nach Hause nehmen. – Gönnen auch Sie sich ein Stück Bremer Klaben in der Vorweihnachtszeit – Aktuell nicht verfügbar!