Wer gerne Cognac oder Weinbrand trinkt, hat mit Sicherheit schon mehr als einmal Bekanntschaft mit den folgenden Abkürzungen gemacht: V.S., V.S.O.P. und X.O. Was den Flaschen zunächst einen optisch interessanteren Touch verleiht und ein wenig kryptisch erscheint, bezieht sich dabei in der Tat auf den edlen Flascheninhalt. Doch was bedeuten diese drei Abkürzungen eigentlich, gibt es vielleicht noch andere Akronyme, die für unter anderem Cognac und Weinbrand eine besondere Bedeutung haben? Hier finden Sie es heraus!
Cognac – eine kurze Entstehungsgeschichte
Jeder, der gerne Cognac trinkt, weiß wohl, dass er a) aus Frankreich stammt und b) ausschließlich in der gleichnamigen Region hergestellt wird und sich tatsächlich nicht Cognac nennen darf, wenn er beispielsweise in der Gascogne produziert wird. Die Franzosen sind an dieser Stelle ein wenig spezial oder auch V.S. – Very Special. Die Entstehungsgeschichte des Cognacs, der ja unter anderem dieses Kürzel verliehen bekommen kann, spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Denn die Entdeckung dieser Spirituose ist gewissermaßen dem Zufall geschuldet. Warum? Bereits zwischen dem 11. Und 13. Jahrhundert war die Region um die Stadt Cognac am Fluss Charente bekannt für ihre hervorragenden und leichten Weißweine. Diese zu transportieren, war aber nicht immer ganz einfach, denn die Weine verdarben schnell. Was also tun? Aus der Not heraus destillierte man diese zu Eau ardente oder Feuerwasser. Dieser vin brûle wurde relativ schnell zur mittelalterlichen Version eines Verkaufsschlagers und war in Mitteleuropa als Branntwein oder Brandy bekannt.
Es sollte noch einige Jahrhunderte dauern, bis das Herstellungsverfahren für Cognac perfektioniert war und die ersten, weltberühmten Cognac-Marken das Licht der Welt erblickten – darunter unter anderem Hennessy, Rémy-Martin und Otard.
Welche Faktoren entscheiden, welches Kürzel ein Cognac erhält?
Zunächst sind die verwendeten Weißweine wichtig für die Qualität des Cognacs. Hierfür werden ausschließlich drei Rebsorten verwendet, Folle Blanche, Colombard und Ugni Blanc/Trebbiano. Doch das ist natürlich nicht genug, denn zudem spielen die Destillation in einer Charentais-Brennblase sowie die Lagerung in Eichenfässern eine entscheidende Rolle bezüglich des Endproduktes. Wussten Sie, dass die Fässer in der Regel neu sind und auf gar keinen Fall schon einmal Cognac enthalten durften? Darüber hinaus muss ein Cognac mindestens zweieinhalb Jahre lagern beziehungsweise reifen, bevor er überhaupt abgefüllt werden darf. Und damit der Alkoholgehalt von 40 % erreicht wird, wird dem Cognac nach und nach destilliertes und entmineralisiertes Wasser zugesetzt. Warum? Auch beim Cognac gibt es den sogenannten Angel’s Share. Dieser bedeutet nichts weiter, als das Alkohol während der Reifung aus den Fässern entweicht und die Spirituose somit an %-Volumen verliert.
Was bedeuten die Abkürzungen VS, VSOP und XO?
Kommen wir nun zu den eingangs erwähnten Abkürzungen, um die sich ja alles in diesem Beitrag dreht. Eine von ihnen, V.S., haben wir bereits kurz angesprochen. Hierhinter verbirgt sich die Klassifizierung Very Special. Übrigens gehen alle Klassifizierungen auf die Engländer zurück, die zwar historisch gesehen von jeher der Franzosen liebster Feind waren, gleichzeitig aber auch mit die besten Abnehmer beziehungsweise Käufer von Cognac.
V.S. – Very Special
V.S. kann neben Very Special auch Very Superior bedeuten, auch die Abkürzung V.O. – Very Old – gibt es hier. In der Regel wird ein solcher Cognac oder Weinbrand mit drei Sternen ausgezeichnet. Die Abkürzung beziehungsweise Klassifizierung bezieht sich dabei sowohl auf die Qualität als auch auf die Reifezeit. Cognacs, die mit VS ausgezeichnet werden, besitzen dabei eine gute Qualität und haben eine Fassreifung von mindestens zwei Jahren, das Durchschnittsalter liegt bei vier bis fünf Jahren. Um einen Very Special Cognac handelt es sich beispielsweise beim Meukow Cognac V.S., der schon einem russischen Zaren besonders gut geschmeckt haben soll.
V.S.O.P. – Very Superior Old Pale
Bei Cognacs und Weinbrands mit dieser Klassifizierung bewegen wir uns in Richtung Spitzenklasse, solche Brände erhalten fünf Sterne. Hinter V.S.O.P. verbergen sich Cognacs, die Vieux/Réserve/Cuvée Supérieure sind und über eine ausgezeichnete Qualität verfügen. Dabei beträgt die Fassreifung des jüngsten, enthaltenen Weinbrandes mindestens vier Jahre, das Durchschnittsalter des abgefüllten Cognacs liegt zwischen fünf und zehn Jahren. Ein besonders feiner Tropfen ist hier unter anderem der Courvoisier V.S.O.P Cognac, der mit einer blumigen Note und Nuancen von Vanille zu begeistern weiß.
X.O. – Extra Old
Diese Bezeichnung hat sich mittlerweile auch bei unter anderem Whiskys und Rums – unter anderem dem Ron Zacapa XO Solera – durchgesetzt und verrät vielleicht schon, was es mit dem jeweiligen Flascheninhalt auf sich hat. Bei X.O. – der Franzose verwendet auch gerne die Bezeichnungen Très Vieux, Heritage, Napoléon, Impe´rail, Vieille Réserve und Age d’Ôr – handelt es sich um sehr alte Abfüllungen. Dabei ist der jüngste, enthaltene Brandwein mindestens zehn Jahre alt, der fertige Cognac kann dabei ein Durchschnittsalter zwischen zwanzig und vierzig Jahren haben. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Hennessy X.O. Extra Old Cognac, der bis zu 30 Jahre in neuen Eichenfässern lagern darf?
Schon gewusst? Neben diesen drei Klassifizierungen gibt es noch eine vierte – V.V.S.O.P., also Very Very Superior Old Pale. Hierbei handelt es sich um Cognacs und Weinbrände ausgezeichneter Qualität, die im Durchschnittsalter fünf bis zehn Jahre aufweisen.
Und? Lust auf den ein oder anderen Cognac oder Weinbrand mit einem dieser Kürzel bekommen? Dann schauen Sie sich doch einfach einmal in unserem Shop um und freuen Sie sich schon jetzt auf eine Spirituose mit dem besonderen Etwas und dem ein oder anderen Sternchen!