Alte Trends neu im Kommen
Wohl fast jeder von uns, der eine Großmutter hat oder hatte, weiß bestimmt von ihr, dass man Früchte, Gemüse & Co. einkochen kann, um es haltbar zu machen und auch gut über den Winter zu kommen. Im Sommer gibt es alles im Überfluss, und wenn man einen eigenen Garten oder eine Parzelle hat, weiß man mitunter gar nicht, wohin damit. Und andererseits muss man in der kalten Jahreszeit alles teuer bezahlen, wenn man sich keinen Vorrat angelegt hat.
Noch vor 100 Jahren gab es bei uns im Winter kaum frisches Obst wie Erdbeeren, Pfirsiche, Weintrauben, die heutzutage mit dem Flugzeug von südlichen Ländern eingeflogen werden. Jetzt bekommt man diese Lebensmittel rund ums Jahr. Wobei sich darüber streiten lässt, ob es im Winter erforderlich ist, z. B. frische Pfirsiche aus Südafrika oder Argentinien zu essen.
Wir haben ein paar kleine Tipps für Sie, wie Sie sich für die Wintermonate rüsten können, wenn Sie in Ihrem Garten auf einmal zu viele Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Erbsen, Bohnen u. a. m. haben und befürchten müssen, dass Sie nicht dagegen ankommen.
Bei Früchten gibt es mehrere Möglichkeiten des Haltbarmachens: als leckere Marmelade oder Gelee, als ganze Früchte im eigenen Saft oder als Rumtopf (hierzu kommen wir noch an anderer Stelle). Aus Äpfeln lässt sich zusätzlich noch Apfelsaft, Apfelwein oder Apfelmus machen.
Grundsätzlich gilt: Verwenden Sie nur ganz frische, einwandfreie und keine überreife Ware. Sonst kann Ihr mühsam Eingekochtes anfangen zu gären und dadurch ganz schnell verderben.
Nachstehend finden Sie das Rezept für eine köstliche Marmelade, die Sie aus allen beliebigen Früchten herstellen können:
Für 2 1/2 kg Früchte benötigen Sie 2 kg Gelierzucker 1 : 1 (oder 1 kg Gelierzucker 2 : 1) und zusätzlich den Saft und den Abrieb von 2 Zitronen oder Orangen. Als Beispiel nehmen wir einmal Erdbeeren:
Die Früchte werden gewaschen, geputzt, in Stücke geschnitten und zusammen mit dem Orangen- oder Zitronensaft in einen großen Topf gegeben. Nachdem alles fein püriert wurde, kommt der Zucker dazu. Nun wird das Ganze unter Rühren ca. 4 Minuten aufgekocht. Zum Schluss wird der Abrieb untergerührt und die Masse sofort in heiß ausgewaschene und getrocknete Gläser gefüllt. Mit den Deckeln verschließen und auskühlen lassen. – So funktioniert es auch bei anderen Obstsorten.
Zum Verfeinern kann man zu den Erdbeeren noch 10 cm frischen, fein gehackten Ingwer dazugeben. Bei Pflaumen, Mirabellen oder Aprikosen kann man nach dem Aufkochen z. B. 8 cl Rum nehmen, bei Birnen Birnenlikör, bei Kirschen Kirschwasser verwenden etc.
Gemüse einkochen: Exemplarisch nehmen wir mal Erbsen, Bohnen und Gurken:
8 kg Erbsen mit Hülsen ergeben 4 Gläser von je 1 Liter Inhalt.
Die Erbsen aus den Schoten streifen, waschen und bis 3 cm unter den Rand in die vorbereiteten Einkochgläser füllen und mit kaltem Wasser knapp bedecken. Nun 1 ½ Stunden bei 98° einkochen und am nächsten Tag ein zweites Mal 1 Stunde lang bei gleicher Temperatur.
Für 3 kg grüne Bohnen benötigt man 6 EL Salz.
Die geputzten und gewaschenen Bohnen im Salzwasser 5 Minuten lang kochen lassen. Anschließend das Wasser durch ein Sieb in einen großen Topf abgießen. Die abgekühlten Bohnen in Gläser schichten und das noch mal aufgekochte Bohnenwasser darüber geben. Mit dem Deckel fest verschließen. Nun werden die Gläser in einer mit heißem Wasser gefüllten ofenfesten Form im auf 100 °C vorgeheizten Backofen eine Stunde lang gegart. Wenn Sie sichergehen wollen, dass Ihnen der Inhalt der Gläser nicht nach einiger Zeit verdirbt, dann wiederholen Sie die Einkochzeit nach 3 Tagen nochmals.
Rezept für 5 Gläser Gewürzgurken:
2 kg Einlegegurken werden gründlich gewaschen, von schadhaften Stellen und den Stielansätzen befreit und über Nacht in Salzwasser eingelegt.
4 gehäufte TL gelbe Senfkörner, 2 TL schwarze Pfefferkörner und 1 TL Wacholderbeeren werden leicht im Mörser zerstoßen und mit einem TL Piment u. 2 TL Dill vermischt.
800 ml heller Essig werden zusammen mit 400 g Zucker, 3 EL Salz und 1,2 Ltr. Wasser aufgekocht. In dieser Flüssigkeit werden die Gurken portionsweise 2 Minuten lang mitgekocht und jeweils mit einer Schöpfkelle wieder herausgenommen. Nun werden die Gurken zusammen mit je einer Zwiebelscheibe und einem Lorbeerblatt in die Einmachgläser gefüllt und 2 gestrichene TL von den gestoßenen Gewürzen darübergestreut. Zum Schluss kommt der kochende Sud über die Gurken, so dass sie damit knapp bedeckt sind. Mit dem Deckel fest verschlließen und sie zum Abkühlen auf den Kopf stellen.
Wenn die Gurken dann 2 bis 3 Wochen an einem dunklen Ort gelagert wurden, sind sie fertig zum Verzehr.