Nichts für Engel
Jim Beam Devils Cut
Jim Beam Devils Cut 90 Proof heißt der neue, markante Kentucky Straight Bourbon Whiskey von Jim Beam. Das Produkt wurde gerade erst in Amerika mit viel Brimborium eingeführt. Es gab hübsche, werbewirksame Frauen, viel nackte Haut und böse dreinblickende Teufel.
Devils Cut
Als „Devils Cut“ wird von den Destillern eigentlich nur das nach der Entleerung des Fasses an den Fasswänden hängen gebliebene, aromareiche alkoholische Konzentrat bezeichnet – im Gegensatz zum „Angels Share“. So nennt man die im Whisky-Fass während der Lagerung verdunstete Flüssigkeit. Dieser Ausdruck ist aber auch im Weinbau gebräuchlich.
Der Engelsanteil bzw. „Schluck für die Engel“ kann pro Jahr schon mal bis zu 2 % des Gesamtvolumens ausmachen. Auf einen maximalen Anteil von 2,5 % pro Jahr wurde gemäß den Bestimmungen des Amtes für Zölle und Verbrauchssteuern in Großbritannien die Verdunstungsmenge festgelegt.
Wie hoch der Schwund im Einzelfall genau ist, hängt von mehreren Faktoren ab. So spielen die Luftfeuchtigkeit, die Umgebungstemperatur und die Holzart, das Alter, die Größe und die Dichtigkeit des verwendeten Fasses sowie die Lage der Destillerie (Höhenlage, Nähe zum Meer etc.) eine entscheidende Rolle.
Vor allen Dingen die Luftfeuchtigkeit ist maßgeblich dafür, ob sich eher mehr Wasser oder mehr Alkohol durch die Fasswände verflüchtigt. In Schottland zum Beispiel ist es aufgrund des dort herrschenden meist feuchten Klimas mehr Alkohol als Wasser, so dass der Alkoholgehalt des schottischen Whiskys im Laufe der Jahre mit zunehmendem Alter immer geringer wird. Hingegen „verdampft“ zum Beispiel in Amerika in den dort gelagerten Bourbon-Fässern ein höherer Wasseranteil, weil das Klima in den USA deutlich trockener ist als in Schottland. Dadurch gewinnt der amerikanische Whiskey mit der Zeit mehr an Alkohol.
Die Schotten sind übrigens der Meinung, dass sie alle problemlos in den Himmel kommen, denn sie haben das Eintrittsgeld, das „Angels Share“, mit der alkoholischen Abgabe an die Engel ja bereits entrichtet.
Was sich nicht als „Anteil der Engel“ verflüchtigen kann, ist der in den Ritzen und Fasern des Fasses im Holz hängen gebliebene, aromatisch markante Alkohol, nämlich der so genannte „Devils Cut“. Dieser wird in einem bestimmten, patentierten Verfahren extrahiert und dem eigentlichen Whiskey, dem mindestens 6-jährigen Jim Beam Black, hinzugefügt. – Daher auch der Name des fertigen Produktes in der eckigen Flasche mit dem „feurigen“ Etikett.
Der bernsteinfarbene Jim Beam Devils Cut 90 Proof ist ein Whiskey mit Vanille- und Holzaromen, einem kräftigen, intensiven Geschmack mit tiefen Eichenoten, frischer Minze, Vanille, Karamell und einem langen, intensiven Abgang – ein typischer Bourbon eben, der aber den Devils Cut in sich birgt und mit in die Flasche genommen hat.
Probieren Sie Jim Beam Devils Cut, denn er ist teuflisch gut.