„Jedes Örtchen hat sein eigenes Likörchen“
Likör selber machen, das klingt schon so süß und verführerisch. Man stellt sich darunter ein schönes, dekoratives Glas mit einem wundervollen Inhalt vor, himmlisch in der Farbe und köstlich im Geschmack.
Gelegenheiten für diesen lukullischen Hochgenuss gibt es viele: vor oder nach dem Essen, beim gemütlichen Zusammensein zu zweit oder mit Freunden, als Begrüßungsschluck für Gäste, als kleines Mitbringsel bei einer Einladung, als nettes Geschenk z. B. zum Geburtstag und … und … und … Doch etwas ganz Besonderes ist es, wenn er selbst gemacht wurde – eine Eigenkreation aus (Obst-)Branntwein, Weingeist, Weinbrand, Rum, Doppelkorn, Zwetschgenwasser, Wodka o. Ä. mit verschiedensten Früchten oder Kräutern sowie Gewürzen wie Zimt, Nelken, Vanille etc. und – natürlich – viel Zucker (mindestens 100 g pro Liter Likör, dessen Alkoholgehalt beim Endprodukt idealerweise zwischen 15 und 40 % Vol. liegen wird).
Nun liegt es ja nicht jedem Menschen im Blut, mit Fantasie und Einfallsreichtum auf diesem Sektor etwas Neues zu entwickeln, das dazu auch noch schmeckt. All denjenigen, die das Besondere, gleichzeitig aber auch Bequeme lieben, wollten wir die Sache so einfach wie möglich machen und haben für Sie recherchiert.
Im nächsten Beitrag finden Sie 3 Rezepte zur Herstellung von Likör (französische Schreibweise: Liqueur), was eigentlich nur „Flüssigkeit“ bedeutet. Sehr glücklich sind diejenigen dran, die eigene Früchte aus ihrem Garten ernten können, denn dadurch bekommt der von ihnen hergestellte Likör einen weiteren, persönlichen Touch.
Einfach mal selber machen
Das einfachste Rezept gibt es für den so genannten Aufgesetzten, für den nur die vollreifen, grob zerkleinerten Früchte mit Zucker und möglichst hochprozentigem Alkohol (am besten geschmacksneutralen Sorten wie Wodka oder Korn mit mindestens 38 – 40 % Alkoholgehalt) angesetzt werden. Es sind aber auch andere Arten von Alkohol geeignet wie Rum, Weinbrand, Obstler, Whisky oder Gin. Die Hauptsache ist dabei, dass die Früchte oder Kräuter mit dem Geschmack der Spirituose harmonieren.
Durch den Alkohol werden die wichtigen Farb- und Aromastoffe aus den Früchten freigesetzt und gleichzeitig konserviert. Zu den beliebtesten Früchten zählen Johannisbeeren (rote oder schwarze), Süß- und Sauerkirschen, Himbeeren und Brombeeren. Jedoch sind Hagebutten, Birnen, Äpfel, Schlehen, Heidelbeeren, Erdbeeren, Mirabellen oder Pflaumen ebenfalls zu empfehlen.
Für einen Kräuterlikör lassen sich beispielsweise Pfefferminz, Thymian, Bärlauch oder Kamille verwenden. Man kann den Likör aber auch mit Nüssen, Kaffee, Eiern, Zitrusfrüchten, Zimt oder anderen Gewürzen veredeln.
Als Süßungsmittel dient – je nach persönlichem Geschmack – feiner raffinierter Haushaltszucker, brauner Zucker, Kandis, Honig, Läuterzucker (Zuckersirup) oder Invertzucker aus Fructose und Glucose.
Bereits nach 2 – 3 Wochen können die eingelegten Früchte über ein Seihtuch abfiltriert bzw. ausgepresst werden. Zum anschließenden Reifen wird der Likör in keimfrei gemachte Flaschen abgefüllt und nochmals für eine gewisse Zeit gelagert. Das Sterilisieren erreicht man am besten, indem man die Flaschen im Backofen langsam eine halbe Stunde lang bis auf 120 °C erhitzt oder für 2 – 3 Minuten in kochendem Wasser desinfiziert.
Sowohl die ideale Lagertemperatur als auch die Lagerzeit, die zwischen einem Tag und mehreren Monaten betragen kann, hängen in erster Linie von den verwendeten Früchten ab. Während Himbeeren mit nur einem Tag Lagerung auskommen, benötigen Zitrusfrüchte meistens Monate, um in dem Likör einen abgerundeten Geschmack entwickeln zu können.
Likör selber machen … Rezepte
– Fortsetzung folgt –